NFC-Tags im Smart Home
NFC-Tags im Smart Home

Mit selbst programmierten NFC-Tags den Alltag erleichtern? Wie das funktioniert und worum es sich bei NFC allgemein handelt, zeige ich euch in diesem Beitrag.
Inhaltsverzeichnis
Was sind NFC-Tags?
Vereinfacht ausgedrückt handelt es sich bei NFC-Tags oder NFC-Sticker, wie sie auch genannt werden, um kleine Datenträger die mit NFC ausgerüstet sind. Es gibt sie in den unterschiedlichsten Formen und Größen. So sind sie in Kartenform, Armbänder, Schlüsselanhänger oder als einfache Aufkleber erhältlich. Ist der Tag beschrieben, kann er von einem NFC-fähigen Gerät, beispielsweise einem Smartphone ausgelesen werden.
NFC Allgemein
Bevor wir uns jedoch anschauen welchen Nutzen NFC-Tags in unserem Smart Home haben, möchte ich euch noch erklären um was NFC eigentlich ist und wie es funktioniert.
Was ist NFC?
Die Abkürzung NFC steht für Near Field Communication (dt. Nahfeldkommunikation), dabei handelt es sich um einen Übertragungsstandard zum kontaktlosen Datenaustausch mittels elektromagnetischer Induktion. NFC ermöglicht die Datenübertragung zwischen zwei Geräten auf einer Distanz von bis zu 20 Zentimeter, wobei die maximale Datenrate von 424 kBit/s lediglich bei einem Abstand von bis zu 10 cm erreicht wird.
Der Vorteil vom Datenaustausch mit NFC verglichen zu anderen Übertragungsarten liegt vor allem daran das die Kommunikation konfigurationsfrei erfolgt. Während bei Bluetooth die Geräte erst miteinander gekoppelt werden müssen, beziehungsweise bei W-LAN erst eine Verbindung hergestellt werden muss, reicht es bei NFC schon, wenn man die beiden Geräte aneinander hält.
Funktionsweise
Bei NFC spricht man im Regelfall von der Kommunikation zwischen zwei Teilnehmern die Daten miteinander austauschen. Konkret unterscheidet man bei den Teilnehmern zwischen:
- Aktiven NFC-Transmittern:
Geräte die mit Hilfe einer eigenen Energiequelle elektromagnetische Felder erzeugen können und dadurch Verbindungen aufbauen können (Smartphones, Kassa-Terminals, etc.) - Passiven NFC-Transmittern:
Verfügen über keine Energiequelle und können daher keine aktiven Verbindungen aufbauen und dienen als Datenträger. (Bankomatkarten, NFC-Tags, etc.)
Wenn es sich bei beiden Teilnehmern um aktive NFC-Transmitter handelt, spricht man vom aktiven Modus, bei dem Daten in beide Richtungen übertragen werden können. Ist jedoch nur einer der Teilnehmer kein aktiver NFC-Transmitter, entsteht die Kommunikation im passiven Modus. Hierbei kann der aktive Part die Daten von der passiven Stelle auslesen.
Wo kommt NFC zur Anwendung?
Aufgrund der kompakten Bauweise und der nicht benötigten Energiezufuhr bei passiven Transmittern sind die Anwendungsmöglichkeiten nahezu unbegrenzt. Dennoch möchte ich euch ein paar Beispiele zeigen, wo die Kommunikation mittels Near Field Communication zum Einsatz kommt.
- EC- und Kreditkarten:
Fast alle neueren Karten sind bereits mit einem NFC-Chip ausgerüstet. Dadurch ist es möglich Zahlungen durch Anhalten an EC-Terminals durchzuführen. - Werbung:
Werbeplakate können ebenfalls mit NFC-Chips versehen werden. Berührt man den gekennzeichneten Chip mit seinem Smartphone werden weitere Informationen angezeigt. - Smartphone:
Das Mobiltelefon kann auch als passiver Part in der Kommunikation genutzt werden. Dadurch kann mit Diensten wie Apple Pay oder Google Pay der Bezahlvorgang auch mit dem Smartphone durchgeführt werden. - Zutrittssysteme:
Räume entriegeln mit einer Karte die über einen NFC-Chip verfügt. - Bluetooth Geräte:
Auch wenn die eigentliche Verbindung über Bluetooth erfolgt, verfügen viele Geräte auch über NFC um die Konfiguration zu erleichtern, z.B. Bluetooth-Kopfhörer.
NFC im Smart Home
So, jetzt wo wir mal fürs Erste genug Wissen über NFC haben, können wir uns endlich dem eigentlichen Thema Smart Home widmen.
Eine weitere Steuerungsmöglichkeit



Wer seinen Haushalt bereits smart gemacht hat, erfreut sich zumeist darüber das sich sämtliche Komponenten sehr einfach steuern lassen. Durch ein kluges Zusammenspiel aus Automationen und der Hilfe des Sprachassistenten reagieren die Geräte auf festgelegte Ereignisse oder werden eben durch einen einfachen Sprachbefehl gesteuert. Doch es gibt natürlich auch Situationen wo man mal nicht mit seinem Sprachassistenten kommunizieren will, weil man vielleicht die anderen Bewohner im Haushalt nicht stören will. Auch die Routinen die man mit Automationen festlegt, sind nicht immer für jeden Fall einsetzbar. Hier kommt für mich die Steuerung mit Hilfe von NFC-Tags ins Spiel.
Das sich solche eigentlich an jeder beliebigen Stelle anbringen lassen sind sie die perfekte Ergänzung zur den bereits vorhanden Steuerungsmöglichkeiten. Einmal programmiert und am gewünschten Ort angebracht lässt sich das Smart Home wie gewollt steuern. Dafür reicht bereits ein kurzer Kontakt mit dem Smartphone.
Anwendungsbeispiele
Du kannst dir vielleicht noch nicht vorstellen, wo du wirklich Vorteile durch den Einsatz eines NFC-Tags hättest? Keine Sorge, so ging es mir am Beginn auch. Aus diesem Grund habe ich einige Beispiele vorbereitet, wo man durch den Einsatz der kleinen Aufkleber einen Mehrwert für den intelligenten Haushalt kreiert.
W-LAN Zugang für Gäste
Wer kennt es nicht, kaum kommen Freunde zur Tür herein hört man schon die Frage “Kannst du mir das Passwort fürs W-LAN geben? Wer sich diese Frage künftig ersparen will und auch keine Lust hat ständig sein Passwort gebetsmühlenartig vortragen zu dürfen, kann dieses Problem einfach mit Hilfe eines NFC-Tags lösen. Der Aufkleber wird einfach mit den nötigen Zugangsdaten beschriftet und beim nächsten Mal, wenn man Besuch bekommt bittet man seinen Gast einfach sein Smartphone an den Tag zu halten und die Verbindung wird automatisch hergestellt.
Nachtmodus
Du willst dein Smartphone auf den Nachtisch legen und damit den Flugmodus aktivieren, Wecker stellen, Alarmanlage einschalten und sämtliche Lichter abdrehen? Genau das ist mit einem selbst beschriebenen NFC-Aufkleber am Nachttisch möglich und das alles ohne diverse Apps zu öffnen, einfach durch das Ablegen des Telefons.
Musikwiedergabe starten
Ein dezent geklebter NFC Tag auf deinem Lautsprecher ermöglicht, dass die passende Musik-App gestartet wird, sobald der Aufkleber mit dem Telefon gescannt wurde.
Diese Beispiele sind nur ein sehr kleiner Einblick was mit NFC-Tags alles möglich ist, wobei die Möglichkeiten nahezu unbegrenzt sind.
Fazit
Mit NFC-Tags lassen sich viele Aufgaben des Alltags ausführen, ohne ständig die nötigen Apps zu öffnen. Da sie jeder selber beschreiben kann ist es vor allem für jeden möglich seine eigenen Wünsche umzusetzen. Allerdings gibt es auch einen Aspekt der gegen den Einsatz der kleinen Aufkleber spricht. Um die gespeicherten Befehle auszuführen braucht man zwingend sein Smartphone bei der Hand. Zusammengefasst sind NFC-Tags eine sinnvolle Ergänzung zu Automationen und Sprachassistenten, wenn man sich darauf beschränkt mit ihnen Aufgaben auszuführen die sonst eine umfangreichere Bedienung nötig machen würden.
Wie sieht es bei euch aus? Nutzt ihr bereits NFC-Tags in eurem Smart Home? Und wenn ja lasst mich an euren Anwendungsideen teilhaben und schreibt es in die Kommentare.
Du willst auch in Zukunft keine Smart Home Beiträge mehr verpassen? Dann abonniere einfach meinen Blog oder folge mir auf Facebook, Instagram oder Pinterest.