Neues Projekt: Umzug in eine smarte Wohnung – Teil 1
Neues Projekt: Umzug in eine smarte Wohnung – Teil 1

In den letzten Monaten ist es auf diesem Blog ein wenig ruhiger geworden. Dafür möchte ich mich zuallererst bei allen Lesern aufrichtig entschuldigen. Der Grund dafür ist allerdings ein positiver und hat auf keinem Fall etwas mit verlorenem Interesse an diesem Blog zu tun. Es hat sich vor ein paar Monaten die Möglichkeit ergeben in eine neue und größere Wohnung zu ziehen. Bereits in meinem ersten Beitrag auf diesem Blog habe ich davon geschrieben, daß für die Zukunft ein Umzug in eine größere Wohnung geplant ist. Nun ja, die Zukunft kam früher als erwartet, und so standen die letzten Monate ganz im Zeichen der Planung für diese Übersiedlung.
Jeder der bereits einen Umzug hinter sich hat, weiß wieviel Planung dahinter steckt damit alles halbwegs reibungslos über die Bühne gehen kann. In Zeiten wie diesen mit Lockdown, Ausgangsbeschränkungen und schier unendlich langer Lieferzeiten für nahezu alles, gestaltet sich dies allerdings noch weit abenteuerlicher als sonst.
Doch genug von diesen Dingen, schließlich ist das hier ein Technik-Blog und daher soll es auch um solche gehen. So ein Umzug gibt einem schlussendlich auch die Möglichkeit vieles von Anfang an so zu verwirklichen wie man es sich vorstellt und gerade im Smart Home Bereich hatte ich viele konkrete Vorstellungen. In diesem Beitrag soll es um die Planung sowie die eingesetzten Systeme des neuen Smart Home gehen.
Smarte Wunschliste für den Umzug
Auch wenn in unserer alten Wohnung schon einiges smart beziehungsweise automatisiert wurde, war es auf jeden Fall ein großes Ziel in unserem neuen Zuhause nochmals einen großen Schritt nach vorne zu machen. Vom Zutrittssystem über die Beleuchtung bis hin zur Heizung sollte diesmal alles smart steuerbar sein.
Da es sich bei der neuen Wohnung wie auch bereits bei der vorherigen um eine Mietwohnung handelt, waren die Voraussetzungen allerdings ähnlich. Sämtliche Änderungen müssen im Falle eines Auszuges wieder in den ursprünglichen Zustand gebracht werden können und eine aufwändige Neuverkabelung für Bus-Systeme wie KNX stand daher nie zur Debatte. Dennoch gebührt ein großer Dank den Elektrikern, die bei der Sanierung sehr entgegenkommend waren, und vor allem bei der Anzahl und Platzierung der Steckdosen nahezu alle Wünsche erfüllten.
Allerdings mussten wir aufgrund dieser Umstände wieder auf Plug & Play fähige Gadgets setzen. Außerdem sollte auch ein Großteil der bisher eingesetzten Komponenten wieder zum Einsatz kommen.
Was beim Umzug alles smart wird

Da der Markt für smarte Haushalthilfen mittlerweile ziemlich gewachsen ist und es sowohl die unterschiedlichsten Systeme gibt und auch viele Geräte dabei sind die in meinen Augen auch weiterhin nicht smart betrieben werden müssen (ich sehe beispielsweise nicht den Mehrwert eines smarten Induktionsfeld) nahm das Durchforsten der vorhandenen Möglichkeiten doch einiges an Zeit in Anspruch. Am Ende haben wir uns für den Moment dafür entschieden folgende Bereiche smart zu machen:
Steuerung

Sicherlich das Herzstück von einem jeden Smart Home. So auch in unserem Fall. Obwohl es sicherlich in der Gesamtheit bessere Alternativen gibt, werden wir auch in Zukunft sämtliche smarten Geräte mit Apple HomeKit (einen ausführlichen Bericht findest du hier) steuern. Für diese Entscheidung gibt es mehrere Gründe:
- Das Ökosystem von Apple
Da meine bessere Hälfte und ich bereits seit geraumer Zeit tief in das System von Apple verwurzelt sind ist es natürlich ein logischer Schritt auch die Steuerung der Wohnung in dieses Ökosystem einzubetten. So können wir sämtliche Geräte nicht nur mit dem iPhone steuern, sondern auch über das iPad und ähnliches. Auch die Schaltzentrale die in unserem Fall von einem AppleTV sowie mehrere HomePod mini übernommen wird, stammt aus demselben System. - Datenschutz
Ein natürlich sehr leidiges Thema. Aber nichtsdestotrotz bin ich nach wie vor der Meinung das bei Apple ein größeres Augenmerk auf den Datenschutz und die Privatsphäre gelegt wird als bei vielen Konkurrenzprodukten. So erfolgt die Kommunikation zwischen den Geräten mit einer Ende-zu-Ende-Verschlüsselung und die Codes zur Entschlüsselung werden lokal gespeichert.
Doch natürlich ist nicht alles Gold was glänzt und so hat Apple HomeKit auch einige Nachteile. Die Sprachassistentin Siri kann einen nach wie vor in manchen Momenten zur Weißglut bringen und HomeKit zertifizierte Geräte sind zumeist teurer als Vergleichsprodukte und die Auswahl ist auch geringer. Um nicht rein auf HomeKit zertifizierte Geräte angewiesen zu sein läuft bei uns noch zusätzlich Homebridge auf einem Raspberry Pi. Wenn du mehr zur Homebridge wissen willst, kann ich dir diesen Beitrag empfehlen.
Licht

Wie bei vielen anderen auch war auch bei uns die smarte Beleuchtung der eigentliche Einstieg in die gesamte Smart Home Materie und daher war es von Anfang an klar, dass nach dem Umzug sämtliche Lichter wieder über eine intelligente Steuerung verfügen mussten. Während wir in der Vergangenheit Lampen und Leuchtmittel der unterschiedlichsten Hersteller in Verwendung hatten und dadurch entweder auf unzählige Apps angewiesen waren oder eben auf die eine oder andere Funktion verzichten mussten, entschieden wir uns gegen unseren eigentlichen Vorsatz alles auszutauschen und sämtliche Produkte aus demselben System zu wählen:
- Philips Hue
Das unsere Auswahl auf den Markführer gefallen ist hat mehrere Gründe. Einerseits hatten wir bis dato mit unseren Philips Hue Produkten keinerlei Probleme und andererseits überzeugte uns Hue durch seine riesige Produktvielfalt. Von Leuchtmitteln über LED-Strips bis hin zu Pendelleuchten konnten wir so alles von einem einzigen Hersteller nehmen. Die Preise sind zwar höher als bei den meisten anderen Anbietern allerdings konnte uns Philips Hue trotzdem am meisten überzeugen. - Friends of Hue Schalter von Senic
Egal wie smart die Leuchten sind, der herkömmliche Lichtschalter macht nun mal jede Lampe “dumm”. Da wir jedoch nicht immer alles per Sprache steuern wollten und nahezu jeder automatisch beim Verlassen des Raumes den Schalter betätigt, musste auch hierfür eine Lösung her. Diese fanden wir mit den Senic Lichtschaltern aus der Friends of Hue Reihe. Der Vorteil der Friends of Hue Schalter liegt darin, dass sie statt der bisherigen Lichtschalter zum Einsatz kommen können, da sie die gleiche Größe haben wie herkömmliche Lichtschalter für Unterputzdosen. Einfach den herkömmlichen Lichtschalter abmontieren und den Strom überbrücken (bitte nur von einem Fachmann durchführen lassen) und schon kann an dieser Stelle der Friends of Hue Schalter an dieser Stelle angebracht werden.
Heizung

Einer der Bereiche den wir in der Vergangenheit noch nicht in einer smarten Ausführung hatten und daher auch ziemliches Neuland betreten durften. So konnten wir allerdings auch unvoreingenommen die Produkte vergleichen und in Erfahrung bringen welches Heizungssystem für unsere Heizung und unsere Anforderungen in Frage kommen würde. Am Ende des Tages fiel unsere Entscheidung zu Gunsten der Heizungsteuerung von Tado. Dazu wird es in den nächsten Wochen auch einen ausführlichen Testbericht geben.
Zutrittssystem

Auch hier hatten wir bisher keinerlei persönliche Erfahrungen und da der Markt für smarte Türschlösser immer größer wird war es anfänglich nicht so einfach einen persönlichen Favoriten ausfindig zu machen da mehrere Hersteller ähnlich gute Produkte am Markt haben. Da in meinen Augen allerdings ein smartes Türschloss nur dann sinnvoll ist, wenn ich die Wohnung komplett ohne Schlüssel verlassen kann, entschieden wir uns für das System von Nuki, da diese als einziger Hersteller mit dem Nuki Opener ein Zusatzprodukt im Sortiment haben, mit dem auch die Gegensprechanlage in einem Mehrfamilienhaus gesteuert werden kann. Ob und wie sehr sich diese Produkte in der Praxis bewährt haben werde ich demnächst berichten.
Zwischenstecker
Um den Stromverbrauch zu senken beziehungsweise auch nicht smarte Geräte per App schalten zu können benötigen wir auch weiterhin smarte Zwischenstecker. Dabei setzen wir auch weiterhin auf ein Potpourri unterschiedlicher Hersteller. Einerseits weil wir bereits viele in der alten Wohnung genutzt hatten und diese auch weiterverwenden wollten und andererseits, weil nicht immer dieselben Anforderungen benötigt werden. So reicht es uns beispielsweise, wenn der Zwischenstecker der den Fernseher und die Set-Top Box im Schlafzimmer schaltet lediglich über eine Ein / Aus Funktion verfügt, während ich bei den für Homeoffice benötigten Komponenten gerne einen Stecker mit Verbrauchsmessung verwende. Daher kommen bei uns Zwischenstecker von Philips Hue, Lidl Smart Home, Ikea Tradfri als auch von Eve zum Einsatz.
Sonstiges
Natürlich wurden auch einige weitere Bereiche smart. So übernimmt auch wie bisher ein Staubsaugerroboter die Reinigung der Böden. Allerdings wird im Zuge des Umzugs unser bisheriger Roborock S5 durch einen Roborock S7 mit aktiver Wischfunktion ersetzt. Auf Wunsch der weiblichen Belegschaft im Haushalt sollte außerdem auch die Waschmaschine künftig über eine smarte Steuerung verfügen.
Auch wenn die im Einsatz befindlichen HomePod mini über eine für ihre Größe durchaus beachtliche Tonqualität verfügen, werden wir auch weiterhin für Musik und Film zusätzlich ein Multiroom Audiosystem von Sonos verwenden.
Vorschau auf Teil 2
Wie bereits der Beitragstitel vermuten lässt, handelt es sich hierbei um eine mehrteilige Serie. Im nächsten Teil werde ich euch berichten, ob die Inbetriebnahme der diversen Geräte so reibungslos funktioniert hat wie erhofft beziehungsweise auch Großteils von den Herstellern angegeben. Außerdem möchte ich euch von den ersten Wochen des laufenden Betriebs berichten.
Wie ihr seht, hat sich in der letzten Zeit einiges getan und das Ende ist noch lange nicht in Sicht. Aber ihr könnt euch auf jeden Fall auf viele Testberichte zu den eingesetzten Komponenten freuen.
Du willst auch in Zukunft keine Smart Home Beiträge mehr verpassen? Dann abonniere einfach meinen Blog oder folge mir auf Facebook, Instagram oder Pinterest.