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[Tutorial] – Wie man Homebridge auf einem Raspberry Pi installiert

[Tutorial] – Wie man Homebridge auf einem Raspberry Pi installiert

Tutorial zum installieren einer Homebridge

Mittlerweile gibt es unzählige HomeKit Produkte am Markt. Dennoch kann es vorkommen, dass man ein Gerät einbinden will, das über keine HomeKit Zertifizierung verfügt. Genau in solchen Fällen kommt Homebridge ins Spiel, da ihr durch diese die Möglichkeit bekommt nicht HomeKit taugliche Geräte doch HomeKit tauglich zu machen. Worum es sich bei der Homebridge genau handelt, beschreibe ich euch hier.

In dieser Anleitung zeige ich euch wie ihr Homebridge auf einem Raspberry Pi installieren könnt.


Benötigte Hardware

Für die Installation benötigt ihr folgende Komponenten


Installation

Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten Homebridge auf einem Raspberry Pi zu verwenden. Bei dieser Anleitung möchte ich euch den unkompliziertesten Weg zeigen, bei dem im Grunde genommen keine Linux Kenntnisse notwendig sind.

Download des Homebridge-Images

Das Image findest du hier. Dieses beinhaltet das Betriebssystem für den Raspberry, die Homebridge selbst inklusive einer Weboberfläche, mit der sich die Homebridge über einen Webbrowser konfigurieren lässt.

Image auf den Raspberry Pi flashen

Nach dem Download wird es Zeit das Image auf deine Micro SD-Karte zu übertragen. Ich verwende dafür das Programm balenaEtcher (hier geht’s zum Download).

Am Startbildschirm von balenaEtcher mit dem Button “Flash from file” das heruntergeladene Image auswählen. Anschließend mit dem Button “Select target” das SD-Karten Laufwerk auswählen.

Nachdem diese Schritte durchgeführt wird das Image mit dem Button “Flash!” übertragen. Im Anschluss startet balenaEtcher die Übertragung der Datei.


Erste Inbetriebnahme des Raspberry

Zuerst wird die Micro SD-Karte in den Raspberry gesteckt. Bevor wir diesen das erste Mal starten, sollten wir uns noch entscheiden, ob wir die Verbindung mittels LAN-Kabel oder W-LAN herstellen wollen. Ich persönlich bevorzuge die kabelgebundene Variante. (Solltest du dich für eine Verbindung über W-LAN entscheiden, findest du weiter unten auch noch eine kurze Anleitung wie du den Raspberry auf diesem Wege in dein Netzwerk einbinden kannst.)

Jetzt kannst du den Raspberry starten in dem du das Netzteil an den Strom ansteckst. Der Startprozess wird ein paar Minuten in Anspruch nehmen.

Verbindung per W-LAN

Solltest du dich für eine kabellose Verbindung entscheiden kannst du die Verbindung folgendermaßen herstellen:

  • Starte den Raspberry und warte 2-3 Minuten
  • Öffne das W-LAN Menü auf deinem Smartphone
  • Stelle eine Verbindung mit dem Homebridge WiFi Setup her
  • Im Anmeldebildschirm das eigene Netzwerk auswählen und das Passwort eingeben
  • Connect
  • Der Raspberry ist jetzt mit deinem Netzwerk verbunden

Erste Schritte mit der Homebridge

Anmelden

Um dich auf Homebridge anzumelden, rufe in deinem Webbrowser die Adresse http://homebridge.local auf. Hier kannst du nun deine Anmeldedaten eingeben. Diese sind

  • Nutzername: admin
  • Passwort: admin
Homebridge Anmeldebildschirm
Homebridge Anmeldebildschirm

Wenn du Windows verwendest und die Anmeldeseite nicht mit der Adresse http://homebridge.local erreichen kannst, musst du die IP-Adresse des Raspberry verwenden. Diese findet man zumeist in der Liste der verbundenen Geräte des Routers. Alternativ kannst du auch mit dem iPhone auf Homebridge.local zugreifen. In den Systeminformationen findet man auch auf diesen Weg die IP-Adresse.

Passwort ändern

Zuallererst solltest du dein Passwort ändern. Dafür öffnest du das Menü mit den 3 Punkten rechts oben. Im Menüpunkt Benutzerkonten kannst du dein neues Passwort eingeben.

Die Benutzeroberfläche

Nach der erfolgreichen Anmeldung befindest du dich auf der Benutzeroberfläche. Diese mag auf den ersten Blick ein wenig abschreckend wirken aufgrund der vielen Eindrücke. Deswegen eine kurze Erklärung. Links befindet sich der QR-Code, mit dem man die Homebridge zu HomeKit hinzufügen kann. Außerdem findest du Informationen zu deiner Homebridge, sowie Temperatur und Auslastung deines Raspberry. Im Logfenster siehst du die letzten Prozesse deiner Homebridge.

Homebridge Benutzeroberfläche
Homebridge Benutzeroberfläche

Einbindung in HomeKit

Wenn du alle Schritte bisher erledigt hast, kannst du deine Homebridge zu HomeKit hinzufügen. Das funktioniert genau wie mit allen anderen HomeKit fähigen Geräten.

Starte die Home-App auf deinem iPhone (oder iPad). Unter “Gerät hinzufügen” kannst du den QR-Code von der Benutzeroberfläche scannen. Alternativ kann man die Zahlen (unter dem QR-Code) auch direkt eingeben.

HomeKit - Geräte hinzufügen
HomeKit – Geräte hinzufügen

Solltest du Fragen zu dieser Anleitung haben oder zur Homebridge allgemein, schreib es gern in die Kommentare.


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Homebridge

Homebridge

Homebridge
Homebridge

Du bist HomeKit Nutzer? Dann bist du unter Umständen schon mal über den Begriff Homebridge gestolpert. Falls nicht, kein Problem. In diesem Beitrag erkläre ich dir um was es sich dabei genau handelt.


Was ist Homebridge?

Bei Homebridge handelt es sich um einen Software-Server, der meist auf einem Linux System mit Node.js läuft. Die Software emuliert die iOS HomeKit API.

Doch was bedeutet das vereinfacht?

Im Grunde genommen ist Homebridge eine Software, die es dir ermöglicht Geräte mit HomeKit zu nutzen, auch wenn diese über keine HomeKit Zertifizierung verfügen.


Wofür braucht man Homebridge?

Wie ich bereits in meinem Beitrag über Apple HomeKit geschrieben habe, umfasst die Liste zertifizierter HomeKit Produkte aktuell bereits über 700 Geräte. Dennoch kommt es immer wieder vor das man entweder bereits Geräte daheim hat die eben über keine solche Kompatibilität verfügen. Oder man will sich ein neues Gadget für sein Smart Home das eben nicht HomeKit tauglich ist. Außerdem gibt es auch noch immer Gerätekategorien, die zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht von HomeKit berücksichtigt werden wie beispielsweise Staubsaugerroboter. Was kann man in solchen Fällen machen?

Nun ja, es gibt natürlich mehrere Möglichkeiten wie man mit diesem “Problem” umgehen kann. Eine Variante wäre man nutzt das gewünschte Gerät einfach ohne HomeKit. Oder man sucht nach einem alternativen Gerät, das bereits von Apple die Zertifizierung bekommen hat. Es wäre aber auch möglich darauf zu hoffen das das Wunschprodukt in Zukunft HomeKit kompatibel wird. In Wahrheit ist jedoch keine dieser Lösungen zufriedenstellend.

Genau hier kommt Homebridge ins Spiel, denn wie bereits oben beschrieben können damit eben auch Geräte in HomeKit genutzt werden, selbst wenn diese keine HomeKit Zertifizierung von Apple haben. Geräte, die auf diese Weise ihren Weg in die Home App finden können, dadurch nicht nur in Szenen und Automationen verwendet werden, sondern es lassen sich auch viele Befehle mit dem Sprachassistenten Siri ausführen.


Funktionsweise

Bisher wissen wir jetzt bereits welche Vorzüge uns mit der Verwendung von Homebridge erwarten. Doch wie funktioniert das genau?

Das grundlegende Problem von Geräten, die nicht HomeKit fähig sind, ist das sie keine Möglichkeit haben mit HomeKit zu kommunizieren, da sie vereinfacht ausgedrückt einfach nicht die gleiche Sprache sprechen. Mit dem Einsatz von Homebridge wird dieses Manko jedoch behoben da die Software quasi als Übersetzer dient und somit eine Verbindung möglich macht.

Doch das kann das Programm nicht von Haus aus. Dafür werden Erweiterungen gebraucht, die mit einzelnen Smart Home Standards umgehen können. Dabei handelt es sich um die sogenannten Plugins. Da weltweit unzählige Programmierer bereits solche entwickelt haben gibt es mittlerweile bereits über 2000 Plugins, die einem zur Erweiterung zur Verfügung stehen. Dadurch passiert es nur noch eher selten, dass man Geräte, die nicht bereits über eine native HomeKit Unterstützung verfügen nicht auf diesem Wege implementieren kann.

Das war jetzt natürlich sehr viel Theorie, deswegen werde ich euch anhand eines praktischen Beispiels erklären wie Homebridge funktioniert:

Wir haben daheim einen neuen Smart TV von Samsung. Der lässt sich zwar mit anderen smarten Assistenten verbinden verfügt allerdings über keine HomeKit-Zertifizierung. Dadurch konnte ich in der Vergangenheit zwar in der Home App die Szene “Kinoabend” starten, bei der sich alle Lichter in der Wohnung ausschalten und lediglich dezente Hintergrundbeleuchtung aktiviert wurde, doch den Fernseher musste ich immer extra steuern. Seitdem ich den TV mit Hilfe des “homebridge-samsung-tizen”-Plugin in HomeKit integrieren konnte, wird beim Starten der vorher erwähnten Szene auch der Smart-TV aktiviert und auf den gewünschten Kanal gestellt. Zusätzlich kann man jetzt auch noch unter anderem die Lautstärke mit Siri verändern.


Was wird für Homebridge benötigt?

Um Homebridge zu installieren benötigt man ein System auf dem Node.js läuft. Da die Homebridge in Zukunft ja als Kommunikationsschnittstelle zwischen euren Geräten und HomeKit dienen wird solltet ihr im Vorfeld bedenken, das das System auf der ihr die Installation durchführt, dauerhaft aktiv ist. Auch wenn die Installation sowohl auf einem Mac als auch Windows-PC möglich ist, würde ich euch dazu raten Homebridge auf einem Raspberry Pi zu nutzen. Der Einplatinencomputer ist aufgrund seines geringen Verbrauchs und der kompakten Masse sicherlich die beste Lösung und hervorragend für den Dauerbetrieb geeignet.


Installation

Auch wenn die Installation der Homebridge keine großartigen Vorkenntnisse benötigt, wäre eine Anleitung wie die Installation und Einrichtung funktioniert eine recht umfangreiche. Aus diesem Grund habe ich einen eigenen Beitrag zur Installation der Homebridge auf einem Raspberry Pi geschrieben. Diesen findest du hier.


Fazit

In meinen Augen ist Homebridge eine sehr wichtige zusätzliche Komponente für jeden HomeKit Nutzer. Natürlich ist es eine zeitaufwändige Sache bis man alle nötigen Plugins gefunden, installiert und eingerichtet hat, aber wenn man damit mal fertig ist, kommt man in den Genuss sämtliche smarte Geräte im Haushalt mit der Home App beziehungsweise Siri steuern zu können.

Aber natürlich gibt es auch ein paar Nachteile. So muss das Gerät auf dem die Homebridge installiert ist durchgehend eingeschalten sein. Außerdem kann es durch Firmware-Updates bei HomeKit oder auf Geräteseite dazu kommen das Plugins nicht mehr funktionieren und die Kompatibilität dadurch verloren geht bis auch die Plugins dementsprechende Updates bekommen. Allerdings finde ich persönlich das sich der Einsatz einer Homebridge dennoch lohnt, da die positiven Aspekte überwiegen.


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